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Neues Schuljahr – Eine neue Chance bewusste(re) Prioritäten zu setzen

Kindergartentag, Schultag, Tagesroutinen, Familienrituale…

Warum die Kommunikation am Mittagstisch mit Kindern oft scheitert

So viele Eltern jammern, dass die Kinder (da schließe ich auch die Jugendlichen mit ein) gar nichts oder so wenig erzählen. Doch wen wundert es wirklich?

Die Schule ist aus, die Kinder/Jugendlichen gehen nach Hause, wo oft das Essen bereitsteht oder während der Kochlöffel noch geschwungen wird, gefragt wird, wie die Schulaufgabe lief. Spätestens am Mittagstisch beginnt die Fragerunde. STOPP!

Wohin gehören solche Fragen? Welche Fragen gehören denn an den Mittagstisch?

Familienzeit sollte Seelenfutter sein

Gemeinsames Essen ist Familienzeit und kann, darf und sollte eine Ressource sein. Zeit, um das WIR-Gefühl zu stärken und sich angebunden und dazugehörig zu fühlen.

Wenn ein Kind z. B. Angst hat, von einer schlechten Note oder einem Vorfall zu erzählen, dann ist es verständlich, dass das Stillsein oder eine nichtssagende Antwort („gut“ – ist der Klassiker) bevorzugt werden. Wenn der Schultag gefühlt die Hölle war, darf daheim erstmal die Erleichterung kommen, dass der Schultag rum ist.

Was kann die Kids unterstützen?

Werden am Mittagstisch andere Fragen gestellt, können andere Schwerpunkte und Blickwinkel gesetzt oder verstärkt werden. Es könnte erfragt werden, was heute leicht fiel, was Freude gemacht hat, welche Herausforderung gemeistert wurde, welche schöne oder wohltuende Begegnung es gab oder womit in der Schule einem anderen Menschen etwas Gutes getan wurde? – Das kann ein bewusstes Lächeln, ein Hallo, ein Kompliment und viele andere Dinge sein. Es gibt viele Dinge, die am Mittagstisch wohltuend und wohlwollend gefragt werden können und eine Stütze sind, dass die Kids wieder bei sich selbst ankommen. Organisatorische Fragen können nach dem Essen geklärt werden.

Alle Menschen haben den gleichen Wunsch

Jeder Mensch wünscht sich gesehen zu werden. Das heißt auch, dass Eltern sich bewusst die Zeit nehmen dürfen und eben nicht während dem Rumwerkeln Fragen stellen sollten. Wenn die Gedanken nicht wirklich beim Kind sind, sondern auch noch beim Nudelwasser, Tisch decken, Nachmittagsprogramm etc. dann darf das doch klar kommuniziert werden und Ja… Frauen sind Multitasking, doch wenn eine tiefe Beziehung zum Kind gewünscht ist, dann sollte beim Fragenden die Priorität die Frage UND die Antwort haben, es sollte die Zeit zum Zuhören und Nachfragen da sein. Ebenso die Ehrlichkeit z.B. „Ich bin echt gespannt wie dein Tag war und freue mich, dass du mir erzählen möchtest, was in der Schule war, doch unser Mittagessen benötigt gerade meine ganze Konzentration. Ich freue mich, wenn wir uns nachher gemeinsam hinsetzen und ich dir in Ruhe zuhören kann“.

Das Essen nährt und stärkt den Körper. Die gemeinsame Zeit darf die Seele durch bewusstes Gesehenwerden in Geborgenheit und Liebe betten und die Psyche darf erst einmal durchatmen.

Doch bis zum Mittag ist ja schon einiges vom Tag gelaufen. Wie ist die Verabschiedung am Morgen?

Was wurde dir für deinen Schultag am Morgen mitgegeben?

Was wünschst du deinem Kind in der Früh?

Welche Werte schickst du mit in den Tag?

Wie und wann tauscht ihr euch bei der nächsten Begegnung (Mittag, Nachmittag) darüber aus?

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